17.06.2017

Besuch "Museum Insel Hombroich“

Am 17.06.17 trafen wir uns frühzeitig vor dem Eingang des „Museum Insel Hombroich“.

Aus Neugier hatten wir eine Führung mit dem Alleswisser Herrn Notthoff vereinbart, der uns alle Besonderheiten der Insel darlegte – ihren Ursprung, ihre Entwicklung und heutige Nutzung.

Durch die tieferliegenden Auen floss einst ein Rheinarm, der im Verlauf verlandete und als karges Ackerland Nutzung fand. Das von Ausläufern der Erft umgrenzte Gebiet diente nach Wandlung in einen Park und Errichtung einer 3stöckigen klassizistischen Villa – ähnelt Schloss Minkeln - ab 1816 der Wuppertaler Familie de Weerth als Sommersitz. Die Villa existiert als „Rosa Haus“ heute noch, Literatur– und Kunstinstitut sind darin untergebracht.

Und wieder verfiel die Insel-Landschaft - bis der zu Geld gekommende Immobilienmakler und Kunstsammler Karl-Heinz-Müller (KHM) eingriff: Ihn faszinierte Cèzannes Vorstellung von „Kunst parallel zur Natur“. Er suchte in ganz Europa nach einem Ort, der die Idee von Museum in Landschaft verwirklicht. Und fand sie in Hombroich – ganz nah seiner Heimatstadt Düsseldorf.

Zusammen mit dem Landschaftsarchitekt Bernhard Korte stellte er die ursprüngliche Form der Parklandschaft wieder her, unter Nutzung alter Karten und geologischer Untersuchungen vom Flugzeug aus. 1984 eröffnete KHM das einzigartige Museum, das Lebensraum für Menschen, Tier und Pflanzen bietet. Das gesamte Gelände ist heute Landschaftsschutzgebiet.

Ein ganz wesentlicher Partner für die Verwirklichung der Museumsidee war der Architekt und Bildhauer Erwin Heerich. Er entwarf und realisierte 10 begehbare Skulpturen*) – umgspr. Gebäude genannt mit auf Standort, Bedeutung und Inhalt abgestimmt gestalteten Räume - in denen die globale Kunstsammlung des Stifters KHM ihren Platz fand.

Mit seinen vielfältigen Skulpturen (u.a. Thema Krieg) und besonderen individuellen Darstellungen in und um eine ehemaligen Scheune ragt der Beuys-Schüler Anatol Herzfeld aus der architekto-nische Strenge heraus und vereint sich mit der Natur.

Nach diesen hautnahen Erlebnissen und dem Abschied von unserem Führer gab es nur noch eine Richtung: Die Cafetaria mit einem 2. Frühstück für uns – eingenommen unter heimelig wirkenden Buschbäumen. Wir haben es genossen, auch wenn wir beim 2.Gang lange warten mussten – ein weiterer Bus hatte seine Gäste entladen.

Zum Abschied auf dem Parkplatz haben wir nochmals bekräftigt: Mit Herrn Notthoff sollten wir auch die Raketenstation Hombroich besichtigen. Als Initiator der Insel Hombroich-Wanderung übernehme ich auch gern die Realisierung der zweiten Tour.

Besonders freute ich mich, dass ihr meine Tätigkeit mit einem edlen Kräuterelexier geehrt habt.

Danke sagt Euch Herbert Jahns.

 

*) Herr Notthoff erklärte: Von Skulptur spricht man, wenn eine Grundform durch Heraussondern (Abstraktion) die endgültige Form erhält. Das Gegenteil heißt Plastik, wenn einer Form etwas hinzugefügt wird.

 

  

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