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Denkmäler
Die Tischgemeinschaft medde d’rzwesche ist seit vielen Jahren Pate von zwei Denkmälern in der Düsseldorfer Innenstadt. Im Rahmen dieser Patenschaft reinigen die Mitglieder der Tischgemeinschaft regelmäßig die Gedenktafel "Drei Grafen Spee" und das Relief "Hans Müller-Schlösser".
GEDENKTAFEL DREI GRAFEN SPEE
Zum Gedenken an den Admiral der Kaiserlichen Kriegsmarine, Maximilian Graf von Spee (1861-1914), und an seine beiden Söhne Otto und Heinrich, die wie er bei der Seeschlacht vor den Falklandinseln zu Anfang des Ersten Weltkrieges mit 2000 Besatzungsmitgliedern den Tod fanden, stifteten die Düsseldorfer Jonges 1936 eine Gedenktafel.
Die Bronzetafel ist über dem Torbogen des Speeschen Palais, Bäckerstraße 7-9, dem heutigen Stadtmuseum, angebracht.
Ihre Inschrift ist aus der damaligen Zeit zu verstehen:
„Drei Grafen Spee, Admiral Maximilian, dem Sieger von Coronel, und seinen Söhnen Otto und Heinrich, mit 2000 Kameraden vereint im Heldentod bei Falkland 1914, zu Gedenken. In Deutschlands großer Zeit der Wiedergeburt errichtet.
Admiral Graf Spee hat viele Jahre seines Lebens in Schloss Heltorf bei Angermund oder im Stadthaus der Familie an der Bäckerstraße zugebracht. Bereits vor Kriegsausbruch 1914 hatte die deutsche Marineführung zum Schutz der deutschen Kolonialbesitzungen in Ostasien einen starken Schiffsverband dorthin entsandt.
Bei Kriegsausbruch lag dieser Verband unter Führung des Admirals Maximilian Graf von Spee in der Bucht von Tsingtau vor Anker. An einen militärischen Schutz der deutschen Ostasien-Kolonien war insbesondere nach dem Kriegseintritt Japans auf Seiten der Alliierten nicht zu denken. Die Geschwaderführung entschloss sich deshalb zur Handelskriegsführung zunächst im Pazifik. Die Streitkräfte bestanden aus den beiden kampfstarken Panzerkreuzern Scharnhorst und Gneisenau sowie den leichten Kreuzern Emden, Nürnberg, Königsberg, Leipzig und Dresden. Der leichte Kreuzer Emden wurde schon kurz nach Auslaufen zum Kaperkrieg in den indischen Ozean abkommandiert. Die Weite des Pazifiks und die noch schwach ausgebildete Nachrichten- und Aufklärungstechnik erlaubten den Schiffen, sich längere Zeit den verfolgenden englischen und japanischen Einheiten zu entziehen und mit Erfolg zu operieren.
Am Abend des 1. November 1914 traf der deutsche Flottenverband vor dem chilenischen Hafen Coronel auf einen englischen Verband, dessen beide Führungsschiffe Good Hope und Monmouth den Kreuzern Scharnhorst und Gneisenau an Bewaffnung und Panzerung deutlich unterlegen waren. Das Gefecht endete mit der Vernichtung der beiden englischen Schiffe ohne wesentliche Verluste und Beschädigungen auf deutscher Seite. Vor der weiter wachsenden Überlegenheit britischer und japanischer Kräfte im Pazifik und wegen des sich abzeichnenden Munitions- und Versorgungsmangels wich der Flottenverband Spee um Kaphorn in den Südatlantik aus, um hier weiter Handelskrieg zu führen mit dem letztlichen Ziel, nach Überwindung der englischen Nordsee-Blockade Heimathäfen zu erreichen. Auf diesem Weg wurden die britischen Falklandinseln angelaufen, um dort Werftanlagen und Telegrafenstationen zu zerstören.
Überraschend traf der Verband hier am 8. Dezember 1914 auf englische Seestreitkräfte, die ihrerseits nach Zahl, Bewaffnung und Geschwindigkeit hoch überlegen waren und damit den Ausgang der Seeschlacht zu ihren Gunsten bestimmen konnten. Der deutsche Verband wurde vernichtet, bis auf den leichten Kreuzer Dresden, der sich der Verfolgung entziehen konnte. 17 Offiziere und 171 Mannschaften des deutschen Verbandes wurden von britischen Schiffen gerettet. Der Flottenkommandant Graf Spee und seine beiden Söhne und etwa 2000 Mann Besatzung sind mit ihren Schiffen untergegangen.
Die deutsche Flottenrüstung vor dem ersten Weltkrieg hatte das Ziel, England vor einem möglichen Kriegseintritt abzuschrecken und die deutsche Seemacht auf den Weltmeeren zu stärken. Der Abschreckungsgedanke hat England nicht aus dem Krieg herausgehalten. Die englische Hochseeschifffahrt konnte nicht beeinträchtigt werden, ungeachtet der abenteuerlichen und sich in die Gedächtnisse einprägenden Kaperfahrten der deutschen Auslandskreuzer.
RELIEF HANS MÜLLER-SCHLÖSSER
Mitten in der Altstadt gegenüber dem „Uerige” unter den Arkaden des neuen Rathauses befindet sich das von den Düsseldorfer Jonges gestiftete und am 11. Dezember 1973 enthüllte Bronze-Relief zum Andenken an den Düsseldorfer Heimatdichter Hans Müller-Schlösser (* 14. Juni 1884, † 21. März 1956). Dieses 1,75 m hohe und 2,60 m breite Relief in Triptychon-Form wurde vom Bildhauer Karl-Heinz Klein geschaffen. In der Mitte befindet sich oben das Portrait von Müller-Schlösser, es folgen seine Lebensdaten und ein Hinweis auf das Erfolgsstück „Schneider Wibbel”. Darunter finden wir auf einem größeren erhabenen Schriftblock die Worte des Schriftstellers an seine Heimatstadt:
AM RHEIN BIN ICH GEBOREN,
IN DÜSSELDORF, AM 14. JUNI 1884
AUF DER RHEINSTRAßE, NUMMER 10, HINTERHAUS, ZWEITER STOCK.
MIT DÜSSELWASSER BIN ICH GETAUFT, DER RHEIN TRÄNKT MEINE WURZELN, UND ICH WÜRDE VERTROCKNEN,
WENN ICH MICH IN EIN ANDERES ERDREICH VERPFLANZTE.
Hans Müller-Schlösser hat – im besten Sinne des Wortes – Volksstücke geschrieben, Komödien, die „dem Volk auf 's Maul geschaut” haben, die zugleich auch einem breiten Publikum vergnügliche und amüsante Abende bereiten konnten.
Neben seiner Märchenbearbeitung des „Gestiefelten Kater” schuf Hans Müller-Schlösser viele Komödien (zum Beispiel das dankbare und glänzend gebaute Lustspiel „Der Glückskandidat”). Seine bekannteste Komödie, der „Schneider Wibbel” liegt zum Beispiel bei der Norderstedter Vertriebsstelle und Verlag Deutscher Bühnenschriftsteller und Bühnenkomponisten GmbH außer in der Originalfassung auch noch in einer niederdeutschen Bearbeitung, in einer von Oscar Fritz Schuh bearbeiteten kleinen Fassung, als Musical und sogar als Oper vor. Und dies ist kurz der Inhalt: Wegen Majestätsbeleidigung muss Schneidermeister Wibbel ins Gefängnis. Und dabei gibt es doch gerade so viel zu tun! Glücklicherweise erklärt sich der alte Geselle Zimpel bereit, für den Meister ins Gefängnis zu gehen. Und dann passiert das Malheur: Zimpel stirbt – mit den Papieren des Meisters ausgestattet. Also muss Wibbel wieder auferstehen, als sein eigener Bruder, und sein Leben wieder „in den Griff ” bekommen. Witz, Menschlichkeit, Pointen in Hülle und Fülle und eine gehörige Portion Lebensweisheit machen die Qualität dieser Komödie ebenso wie die des Schriftstellers Hans Müller-Schlösser aus.
Aus dem Erfolgsstück stammen auch die Darstellungen zu beiden Seiten des Portraits von Müller-Schlösser. Auf der linken Seite des Reliefs erkennt man unschwer den Schneider Wibbel, den Zimpel, ein Kätzchen vor seinen Füßen liegend, Hopp-Majänn und den Wirt vom „Schwarzen Anker”; auf der rechten Seite sind die Fin (Frau Wibbel), der Polizist, der dicke Mölfes, Der einen Fresskorb hütet, und vermutlich Monsieur Picard zu sehen.