Denkmäler

Wie viele andere Tischgemeinschaften im Heimatverein Düsseldorfer Jonges e. V. hat auch die Tischgemeinschaft medde d’rzwesche Patenschaften für Denkmäler in der Stadt übernommen. Darunter:

Relief Hans Müller-Schlösser

Mitten in der Altstadt gegenüber dem „Uerige” unter den Arkaden des neuen Rathauses befindet sich das von den Düsseldorfer Jonges gestiftete und am 11. Dezember 1973 enthüllte Bronze-Relief zum Andenken an den Düsseldorfer Heimatdichter Hans Müller-Schlösser (* 14. Juni 1884, † 21. März 1956). Dieses 1,75 m hohe und 2,60 m breite Relief in Triptychon-Form wurde vom Bildhauer Karl-Heinz Klein geschaffen. In der Mitte befindet sich oben das Portrait von Müller-Schlösser, es folgen seine Lebensdaten und ein Hinweis auf das Erfolgsstück „Schneider Wibbel”. Darunter finden wir auf einem größeren erhabenen Schriftblock die Worte des Schriftstellers an seine Heimatstadt:

AM RHEIN BIN ICH GEBOREN,

IN DÜSSELDORF, AM 14. JUNI 1884

AUF DER RHEINSTRAßE, NUMMER 10, HINTERHAUS, ZWEITER STOCK.

MIT DÜSSELWASSER BIN ICH GETAUFT, DER RHEIN TRÄNKT MEINE WURZELN, UND ICH WÜRDE VERTROCKNEN,

WENN ICH MICH IN EIN ANDERES ERDREICH VERPFLANZTE.

Hans Müller-Schlösser hat – im besten Sinne des Wortes – Volksstücke geschrieben, Komödien, die „dem Volk auf 's Maul geschaut” haben, die zugleich auch einem breiten Publikum vergnügliche und amüsante Abende bereiten konnten.

Neben seiner Märchenbearbeitung des „Gestiefelten Kater” schuf Hans Müller-Schlösser viele Komödien (zum Beispiel das dankbare und glänzend gebaute Lustspiel „Der Glückskandidat”). Seine bekannteste Komödie, der „Schneider Wibbel” liegt zum Beispiel bei der Norderstedter Vertriebsstelle und Verlag Deutscher Bühnenschriftsteller und Bühnenkomponisten GmbH außer in der Originalfassung auch noch in einer niederdeutschen Bearbeitung, in einer von Oscar Fritz Schuh bearbeiteten kleinen Fassung, als Musical und sogar als Oper vor. Und dies ist kurz der Inhalt: Wegen Majestätsbeleidigung muss Schneidermeister Wibbel ins Gefängnis. Und dabei gibt es doch gerade so viel zu tun! Glücklicherweise erklärt sich der alte Geselle Zimpel bereit, für den Meister ins Gefängnis zu gehen. Und dann passiert das Malheur: Zimpel stirbt – mit den Papieren des Meisters ausgestattet. Also muss Wibbel wieder auferstehen, als sein eigener Bruder, und sein Leben wieder „in den Griff ” bekommen. Witz, Menschlichkeit, Pointen in Hülle und Fülle und eine gehörige Portion Lebensweisheit machen die Qualität dieser Komödie ebenso wie die des Schriftstellers Hans Müller-Schlösser aus.

Aus dem Erfolgsstück stammen auch die Darstellungen zu beiden Seiten des Portraits von Müller-Schlösser. Auf der linken Seite des Reliefs erkennt man unschwer den Schneider Wibbel, den Zimpel, ein Kätzchen vor seinen Füßen liegend, Hopp-Majänn und den Wirt vom „Schwarzen Anker”; auf der rechten Seite sind die Fin (Frau Wibbel), der Polizist, der dicke Mölfes, Der einen Fresskorb hütet, und vermutlich Monsieur Picard zu sehen.